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Von Selbst-Kritik zur Selbst-Liebe

Aktualisiert: 19. Mai 2022


bedürftiges inneres Kind

Der Innere Kritiker

Wie ich in meinem Artikel über unseren Inneren Kritiker schreibe, redet der oft ganz fies mit uns: er verurteilt, macht runter, kritisiert und beschämt uns.

Ganz laut ist er, wenn wir mal wieder eine Fressattacke hatten, oder sonst nicht nach Plan assen und unsere gut gemeinten Vorsätze wieder einmal nicht einhielten.

Der 1. Schritt, aus dem Teufelskreis des Binge Eating bzw. der Esssucht, ist uns dieser Stimme in uns bewusst zu werden, sie zu benennen und uns von ihr loszulösen.

Wenn sie uns wieder einmal "Versager" oder "Loser" nennt, uns als "fett und hässlich" betitelt, uns einredet, dass wir es doch nie schaffen werden...brauchen wir der Stimme nicht zu glauben; denn sie hat nicht recht.

Gib ihr einen Namen; Fräulein Rottenmeier oder so.

Als ich anfing, mir dieser fiesen Stimme bewusst zu werden, hat sich schlagartig ganz viel verändert. Ich hatte keine Fressattacken mehr. Denn die ewige Selbst-Kritik und mich schlecht fühlen trieb mich zum Essen. Dieses Fräulein Rottenmeier terrorisierte mich fast konstant. Kein Wunder, brauchte ich Trost; und bei mir kam der in Form von Schokolade. Gleichzeitig rebellierte ich gegen die ständigen Regeln und Verbote.

Der Innere Fürsorger oder wie man sich ohne Schokolade tröstet

So wie wir eine kritische Stimme in uns haben, haben wir auch eine fürsorgliche. Das ist dann der Alpöhi oder eine gute Fee oder ein liebes Grosi.

Vielleicht hast oder hattest du so jemanden in deinem Leben; jemand der dich liebt, dich aufbaut, dir Mut zuredet, dir sagt, wie talentiert und fähig du bist.

Was würde dir diese Stimme sagen? Wie redet sie mit dir?

Oder was würdest du einem 5-jährigen Kind sagen, das sich schämt und traurig ist? Wie würdest du es trösten?Würdest du es auch fett und dumm nennen?

Fange an, so mit dir selbst zu reden. Sei nett und sanft mit dir. Rede dir gut zu. Tröste dich mit Worten.

Auch, oder gerade wenn du zuviel gegessen hast, einen Fehler gemacht oder dich wieder mal mit anderen scheinbar perfekten Menschen mit scheinbar perfekten Leben verglichen hast. (Übrigens vergleichen ist Gift!)

Richte deine Aufmerksamkeit auf das, was du gut kannst, wofür du dankbar bist. Magst du deine Augen, deine Haare, deine Stimme, die Fähigkeit deine Sinne zu benutzen, zu gehen und rennen? Bist du dankbar für deine Kinder, deinen Partner, deine Eltern oder Freunde, dass du im Überfluss und Frieden lebst?

Es gibt so viel Gutes und Schönes an dir und um dich! Warum verschwendest du deine Zeit, dich selbst zu kritisieren? Wenn dir nichts einfällt, frage die Menschen in deiner Nähe, was sie an dir mögen. Kann gut sein, dass sich Fräulein Rottenmeier gleich wieder meldet: höre nicht auf sie! Sie will dich klein und in Gefangenschaft halten!

Wenn du mal das Diät-Denken aufgegeben hast, hast du schon viel weniger Grund, dich selbst zu verurteilen, denn es gibt keine Verbote, keine "ich sollte" und "ich müsste" und keine Schuldgefühle und Scham mehr. Fange an, intuitiv zu essen und auf deinen Körper zu hören. Komm zu uns in die Gruppe, wo wir das üben.

Du bist liebenswert und wunderschön, so wie du jetzt gerade bist. Es gibt nichts, das du ändern musst, um mehr wert zu sein. Genauso wie ein Baby.

Sei nett zu dir! Wirf die Gedanken, dass du abnehmen musst über Bord. Du musst gar nichts.

Hör auf mit dir zu kämpfen. Das Ziel ist Frieden. Nimm dich an. Hier. Jetzt.

Nachhaltige Veränderung kann nur aus Selbst-Liebe und Akzeptanz geschehen, niemals Selbst-Kritik.



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