Kennst du das auch, dass schon wieder jemand Süssigkeiten mitgebracht hat, welche jetzt da so rumstehen und deinen Namen rufen?
«Soll ich, oder soll ich nicht?» fragst du dich. Wie zwei Wölfe kämpfen Vernunft und Rebellion gegeneinander. Du kannst dich kaum noch konzentrieren, denn dieser Satz hallt in deinem Kopf ständig wider.
Du gehst immer wieder an den Leckereien vorbei, schaust anderen zu, wie sie zugreifen und denkst: «Wenn die dürfen, darf ich auch.» Wenn da nur nicht DIE Kollegin wäre, die selbstgefällig mit der Zunge schnalzt beim Angebot und säuselt: «für mich bitte nicht. Bin auf Diät». Du fühlst dich wie Dumbo neben ihr und wirst jetzt sicher nicht zugreifen. Niemals!
Wenn das Ding da nur nicht so lecker wäre. Weiss der Himmel, wann diese Chance wiederkommt. Den grosszügigen Spendier-Kollegen willst du auch nicht enttäuschen.
Vielleicht schaffst du es dieses Mal, im Büro nichts zu essen; und während du dich mit zusammengebissenen Zähnen verabschiedest, planst du schon deinen abendlichen Fressanfall, einfach, weil du durcheinander bist, dich schämst und wütend bist, weil du verzichten musstest.
Ich bin sogar ganz oft alleine im Büro mit Süssigkeiten. Zum Beispiel wie gestern Abend, mit dieser Schachtel Merci. Oder vorgestern, mit einem trockenen Berliner, der schon 3 Tage darauf wartet, dass ihn jemand erlöst. Von den Mercis habe ich 3 genossen. Den Berliner liess ich links liegen, denn er braucht keinen Mitleids-Fress.
Wie überstehst du diese Situation?
Erlaube dir IMMER, was dich gelüstet
Frage dich, ob du WIRKLICH Lust darauf hast
Wenn ja, wie viele möchtest du?
Wenn die Antwort ist «die ganze Schachtel», dann bist du noch im Diät-Denken
Mache realistisch mit dir aus, wie viele du essen möchtest, OHNE dass es ein Gefühl von Verzicht erzeugt
Geniesse!
Lass den Kritiker reden. Du darfst das!
PS und wenn es trotzdem wieder unkontrolliert viele sind, die zu achtlos verschlingst, sage dir, dass es ok ist, dass sich das ändern wird und dass du es jetzt aus irgendeinem Grund gebraucht hast. Bleibe liebevoll und nachsichtig mit dir. Prüfe, ob du noch im Diät-/ab morgen-Denken bist. Zu grosser Wahrscheinlichkeit bist du das; und auch das wird sich ändern.