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Hunger und essen worauf du Lust hast!


Ein Teller mit leeren Rafaello Verpackungen

„Der erste Schritt, sich vom zwanghaften Essen zu befreien, besteht darin zu essen, wenn man hungrig ist. Du fängst an, aus Hunger zu essen, indem du zulässt, dass du hungrig wirst. Wenn du daran gewöhnt bist, schon zu essen, bevor du hungrig bist, dauert der Übergang zum Essen aus Hunger einige Zeit.“ - aus „Essen als Ersatz“ von Geneen Roth

Wer hat schon gerne Hunger? Aber nur wenn ich Hunger habe, kann mir mein Körper mitteilen, was und wie viel er braucht.

Nach jahrelangem Diät-Halten, habe ich verlernt, auf meinen Körper zu hören. Mir wurde vorgeschrieben, wann ich zu essen hatte, wie viel und auch was. Ganz egal ob es meine Bedürfnisse erfüllte, schliesslich sollte es ja schlank machen und DAS war meine erste Priorität. So ass ich oft, ohne Hunger oder mit zu viel Hunger, und Dinge, auf die ich keine Lust hatte oder die einfach nur „gruusig“ waren (ich denke da gerade an Precon-Shakes und Weight-Watcher's Light Produkte, lol). Oft war ich nach der Mahlzeit noch hungrig und überhaupt nicht befriedigt. Ist doch nicht durchzuhalten, sowas!

Hunger oder keinen Hunger?

Geneen sagt, wenn ich nicht sicher bin ob ich hungrig bin, dann bin ich es nicht. Fange an, auf deine Körpersignale zu achten. Warte mit dem nächsten Essen, bis du Hunger spürst. Wie fühlt es sich an? Zeichne eine Skala von 0 - 10.

0 5 10

I-----------------I----------------I

0 unbändigen Hunger

5 angenehm, zufrieden, neutral

10 Übersatt

Ich persönlich weiss, es ist Zeit etwas zu essen, wenn ich ans Essen denke (nein, das ist nicht mehr den ganzen Tag). Dazu habe ich ein flaues Gefühl im Magen, ich spüre, dass er leer ist. Auf meiner Skala ist das bei 3. Ich warte nicht, bis der Magen knurrt. Vielleicht wird sich das noch ändern in der Zukunft. Wenn ich zu lange warte, bekomme ich Heisshunger und will nur Süssigkeiten. Um einen Fressanfall zu vermeiden, esse ich, bevor ich zu hungrig werde. Ich bin im Prozess und esse auch noch oft ohne Hunger. Das Umdenken von Diät-Mentalität zum Intuitiven Essen braucht Zeit und Übung. Hunger kann auch unangenehme Gefühle auslösen, die es zu untersuchen gilt.

Was sind deine Hungersignale? Wann entschliesst du dich zu essen? Versuche, dir deiner Hungersignale bewusst zu werden.

Sattsignale

Ohne Hunger kann mir mein Magen auch keine Sattsignale senden, weil ich ja schon satt war als ich angefangen habe zu essen. Auf meiner Skala versuche ich, bei 7 aufzuhören, da bin ich angenehm zufrieden, habe keinen Hunger mehr und ein leichtes Druckgefühl. Wenn ich langsam und bewusst esse, was mir nicht immer gelingt, merke ich, dass das Essen nicht mehr gleich gut schmeckt, wie zu Anfang; das heisst für mich, ich habe genug. Natürlich esse ich manchmal mehr, und das ist ok. Je mehr abgelenkt ich bin während der Mahlzeit, durch Gespräche, lesen, Fernseher, Handy etc, desto weniger schmecke ich, was ich im Mund habe und merke so auch kaum, wann ich genug habe; schade auch ums Essen. Ich versuche deswegen, ohne Ablenkung zu essen.

Es gibt hier kein richtig und kein falsch. Jeder kann für sich seine Signale herausfinden, das ist intuitives Essen.

Essen was du willst

Jetzt, wo wir wissen wann und wie viel wir zu essen anstreben, bleibt die Frage WAS?.

Viele von uns sind es gewohnt, nach dem Kopf zu essen. Wir haben eine Liste mit „guten“ und „schlechten“ Lebensmitteln. Nach all den Diäten und Ernährungstheorien, die wir schon studiert und ausprobiert haben, wissen wir ganz genau, wie wir essen SOLLTEN. Mit der Diät-Mentalität kommen die Scham-Gefühle wenn ich was "schlechtes" oder "verbotenes" zu mir genommen habe und genauso das Gefühl von "gut zu sein", wenn ich "gut" gegessen habe. Wir machen unseren Wert abhängig von wie gut wir uns an die selbstauferlegten Richtlinien gehalten haben.

Intuitives Essen erlaubt uns zu essen, was wir wollen. Es gibt keine Verbote mehr!

"Aber dann ess ich nur noch Schoggi-Cake und Pizza!" - Ja, das kann sein. Als ich mit dem intuitiven Essen angefangen hatte, ass ich für eine lange Zeit fast nur "verbotene" Esswaren. Ich nahm an Gewicht zu. Irgendwann verloren sie dann ihren Reiz (Seit einer Woche trage ich ein Schokolädli in meiner Handtasche mit herum, das ich im Coop als Dankeschön bekommen hatte. Das hätte noch vor einem Jahr keine 20 Sekunden überlebt).

Es ist auch ok, zum Abendessen eine Schüssel Rafaellos zu essen.

Je mehr wir lernen auf unseren Körper zu hören, achtsam und bewusst zu sein, und uns selbst so anzunehmen, wie wir sind, desto seltener werden wir diese ehemalig "verbotenen" Genuss- und Lebensmittel wollen. Und wenn wir es doch tun, geniessen wir sie mit allen Sinnen.

Wenn das jetzt hier einfach tönt, weiss ich aus Selbsterfahrung, dass es das nicht ist. Es braucht Zeit, Geduld und Liebe, und die fürsorgliche Begleitung durch einen Berater. Ich habe mehrere davon, ohne die ich es nicht geschafft hätte. Die Ideen, die ich hier beschreibe, können Widerstände und Ängste auslösen, und diese gilt es zu erkunden. Kontaktiere mich für ein Gespräch!

Obwohl der heutige Blog vom Essen handelt, ist Essen nicht wirklich das Problem.

Dies hier, ist nur der erste Schritt.

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