Binge Eating oder Binge-Eating-Störung ist eine Essstörung, bei der es zu periodischen Heißhungeranfällen (Fressanfällen) mit Verlust der Kontrolle über das Essverhalten kommt.
Fast jeder überisst manchmal, zum Beispiel an Feiern oder sonstigen Anlässen. Aber für manche Menschen ist maßloses Überessen, das außer Kontrolle ist, eine Regelmäßigkeit.
Wenn du unter Binge Eating leidest, schämst du dich vielleicht für deine Essattacken oder dein ständiges Grasen oder Snacken und versprichst dir immer wieder, damit aufzuhören. Aber du fühlst so einen Esszwang und Heißhunger, dass du nicht dagegen ankommst und immer wieder Essanfälle hast. Vielleicht versuchst du eine Diät oder normale Mahlzeiten einzuhalten, aber Verbote und Einschränkungen führen meistens zu noch mehr Fressanfällen.
Aber es gibt Hoffnung für dich! Viele haben es schon geschafft, mit unserem Programm, aus dem Teufelskreis auszusteigen.
Du bist nicht allein! Wir können dir helfen. Es ist nicht deine Schuld!
Binge Eating Diagnose & Kriterien
Binge Eating wird erst seit wenigen Jahren als eine Essstörung anerkannt und wird nach folgenden Kriterien im DSM-5 eingestuft:
1. Regelmäßige Episoden von Essanfällen, bei denen in kurzer Zeit eine eindeutig größere Menge* an Nahrungsmitteln verzehrt wird, als andere Menschen unter ähnlichen Bedingungen essen würden. Einhergehend mit dem Gefühl des Kontrollverlusts (unfähig zu kontrollieren, was oder wie viel gegessen wird).
2. Die Essanfälle sind mit drei (oder mehreren) Merkmalen verbunden:
Es wird wesentlich schneller gegessen als normal.
Es wird gegessen, bis man sich unangenehm voll fühlt.
Es werden große Mengen gegessen, obwohl man sich nicht körperlich hungrig fühlt.
Es wird allein gegessen, weil es einem peinlich ist, wie viel man isst.
Man fühlt sich von sich selbst angeekelt, depressiv oder sehr schuldig nach dem Überessen.
3. Es besteht hinsichtlich der Essanfälle merkliche Verzweiflung
4. Die Essanfälle sind nicht mit der regelmäßigen Anwendung von Kompensationsverhalten verbunden, wie Erbrechen, Abführmittel, exzessivem Sport etc. (man versucht nicht zwanghaft die Kalorien wieder loszuwerden)
Der Grad der Essstörung wird daran gemessen, wie oft man während der Woche Episoden von Essattacken hat.
Binge Eating Therapie
Betroffene berichten, dass die Essanfälle überwiegend durch negative Gefühle, Stress oder Langeweile ausgelöst werden. Psychologen gehen davon aus, dass unangenehme Empfindungen während des Essvorgangs unterdrückt werden. Demnach handelt es sich bei Binge Eating um eine Form von Vermeidungsverhalten.
Unser Mini-Kurs "Frieden mit Körper und Essen" ist so ausgerichtet, dass die unbewussten Muster, die immer wieder zum zwanghaften Essen führen, effektiv umprogrammiert werden. Betroffene berichten schon nach wenigen Wochen von einem Gefühl der nie zuvor gespürten Freiheit.
Dazu gehören: das Annehmen unerwünschter Gefühle, Körperwahrnehmung, das Identifizieren von negativen inneren Dialogen, eliminieren der „Verbots-Liste", Ausstieg aus der Diät-Mentalität, intuitives Essen üben, Hunger- und satt-Signale wahrnehmen u.a.
DIE DIAGNOSE SPIELT AUCH GAR NICHT SO EINE ROLLE! WENN DU UNTER DEINEM ESSVERHALTEN LEIDEST, ES OFT ALS ZWANG UND KAMPF EMPFINDEST, DANN BIST DU HIER RICHTIG!
Mögliche Ursachen
Hier sind einige Faktoren, die die Entstehung einer Binge-Eating-Störung (Essattacken mit Kontrollverlust) begünstigen können:
Essstörungen kommen in der Familie vor (oder andere Suchtformen)
Die meisten Menschen mit Esssucht denken negativ über sich selbst. Einen Essanfall auslösen können: Stress, Langeweile, negatives Körperbild, tiefes Selbstbewusstsein...**
Der Effekt des Diäthaltens auf die Entstehung einer Binge Eating Störung ist ebenfalls noch unklar. Verschiedene Studien deuten darauf hin, dass wiederholte strikte Diäten (rigide Kontrolle) Essanfälle auslösen können. Allerdings leidet etwa die Hälfte der Betroffenen bereits unter Binge Eating, bevor sie mit Diäten anfängt.
Alle Altersgruppen können eine Binge-Eating-Störung haben, aber oft beginnt sie in den späten Teenager-Jahren oder den frühen 20igern.
EINE DIÄT IST KEIN AUSWEG AUS DER BINGE-EATING-STÖRUNG UND WÜRDE DIESE NUR BEGÜNSTIGEN!
*Die Art wie gegessen wird ist für mich viel ausschlaggebender, als die Menge. Wenn ich in 3 Minuten zwanghaft und achtlos eine 200 gr. Tafel Schokolade beim gehen verdrücke, ist das für mich ein Essanfall. Ein Essanfall muss nicht so aussehen, wie ihn die Medien oft mit einem Riesen-Gelage darstellen.
Quellen:
https://en.wikipedia.org/wiki/Binge_eating_disorder
https://www.nationaleatingdisorders.org//blog/new-dsm-5-binge-eating-disorder
http://www.mayoclinic.org/diseases-conditions/binge-eating-disorder/symptoms-causes/dxc-20182932 Table 1, DSM-IV and DSM-5 diagnostic criteria for binge-eating disorder - Management and Outcomes of Binge-Eating Disorder - NCBI Bookshelf (nih.gov)