Was Binge Eating und Essstörungen angeht, gibt es bereits viele Studien in den USA, die uns den Weg in der Genesung weisen. Die Health At Every Size® Bewegung, ist eine davon.
Mein Schluss:
-langfristig machen Diäten meistens dick und krank
-Rigides Essverhalten fördert Essstörungen
-Intuitives Essen und Selbst-Akzeptanz sind gesünder
-man nimmt vom Intuitiven Essen nicht zu
-dick ist nicht gleich krank und schlank ist nicht gleich gesund
Hier ein kleiner Ausschnitt aus der Studie übersetzt aus dem Englischen:
"Es ist bewiesen, dass Gewichtsschwankungen das üblichste Resultat von Diäten sind, und die Sterblichkeit sowie Morbidität erhöhen.
Ebenfalls gibt es Anzeichen, dass die Giftstoffe, die sich im adipösen Gewebe ansammeln, bei der Gewichtsabnahme in den Blutkreislauf gelangen und somit diverse chronische Krankheiten wie Typ 2 Diabetes, Herzkreislauf sowie Rheuma begünstigen können.
Es gibt Beweise in Essstörung-Literatur, die darauf hindeuten, dass ein Fokus auf Gewichtskontrolle die Essstörung unterstützen und verstärken kann.
Die Theorie der auf Mitgefühl basierenden Verhaltensänderung, die im Essstörungs-Feld aufkommt, schlägt vor, dass Selbst-Akzeptanz der Eckstein der Selbst-Fürsorge ist und, dass Menschen mit starkem Selbstbewusstsein eher ein gesundes Verhalten übernehmen.
Diese Theorie bestätigt sich auch in der Praxis: HAES Studien zeigen, dass durch das Wertschätzen des eigenen Körpers, so wie er jetzt gerade ist (auch wenn er nicht die Wunschform oder das Wunschgewicht hat, oder sogar zwiespältige Gefühle auslöst), Menschen ihre Fähigkeit stärken, für sich selbst zu sorgen und gesünder zu leben.
Kritiker von HAES haben Bedenken, dass Körper-Akzeptanz bei Betroffenen zur Völlerei, wahllosem Essen und Gewichtszunahme führt. Dies haben wir mit Beweisen widerlegt: keine HAES Studie resultierte in Gewichtszunahme und alle Studien, die über Nahrungsmittelqualität oder Essverhalten rapportierten zeigten Verbesserung oder wenigstens das Halten des Gewichts. Dies steht im direkten Kontrast zum Diät-Verhalten, welches langfristig mit Gewichtszunahme in Verbindung steht.
Herkömmliche Empfehlungen sehen es als nötig für die Gesundheit und die Gewichtskontrolle, die Nahrungsaufnahme zu überwachen und einzuschränken. Der Grundgedanke ist, dass die kognitive Überwachung notwendig ist, um den Appetit unter Kontrolle zu halten, und dass ohne diese Kontrolle, Menschen ungesund und zum Exzess essen würden.
Die Beweise widerlegen aber den Wert von Regulation und Restriktion bei der Gewichtskontrolle: mehrere Grossstudien zeigen, dass Einschränkungen beim Essen langfristig in Verbindung steht mit Gewichtszunahme. HAES hingegen lehrt Menschen, auf ihren Körper zu hören (genannt Intuitives Essen), und sich zu achten, wie der Körper auf Lebensmittel reagiert und so die Weisheit des eigenen Körpers zu nutzen. Man lernt wahrzunehmen, wie man sich fühlt (physisch und psychisch) kurzfristig und langfristig, je nachdem was gegessen wurde. Ebenfalls nimmt man Notiz von der Verdauung, Konzentration, Energielevel, Appetit, Hunger, Satt-Gefühl und Genuss als Wegweiser.
Intuitives Essen zu lernen und üben braucht Zeit. Besonders für Menschen, die eine lange Diätgeschichte (oder andere Formen der Restriktion) oder Probleme mit dem Körperbild hatten, kann es sehr beängstigend sein, alte Gewohnheiten loszulassen und neue Wege mit Essen und Körper zu beschreiten. Alte Glaubenssätze über Ernährung, Essen und Körper werden hinterfragt, herausgefordert und ersetzt mit Neuen.
Es gibt namhafte Beweise, dass intuitives Essen erlernt werden kann und dass es einhergeht mit einem gesünderen Essverhalten, und weniger Essstörungs-Symptomen - und nicht mit Gewichtszunahme."
Ganzer Text auf Englisch und Ressourcen: https://nutritionj.biomedcentral.com/articles/10.1186/1475-2891-10-9
Mehr Artikel auf Englisch: https://lindobacon.com/
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