Keine Lust auf Bewegung?
Was macht das Wort "Sport" mit dir?
Viele von uns verbinden das Wort "Sport" mit negativen Gefühlen wie Stress und Scham. Diese Assoziationen stammen oft aus der Kindheit, als der Sportunterricht Druck und unangenehme Erfahrungen mit sich brachte. Wie oft wurden wir im Sportunterricht gemessen, verglichen, beschämt? Wie oft hat ein harter Ball eines Jungen unsere empfindliche, wachsende Brust getroffen? Wie oft mussten wir Dinge tun, die wir nicht tun wollten? Mir fällt da gerade die Kletterstange ein oder das zermürbende Gefühl, als Letzte in ein Team gewählt zu werden.
Sport war auch eine Begleiterscheinung jeder Diät. Der berühmte 1. Januar, wo wir endlich gesund essen, auf Zucker verzichten und drei mal pro Woche ins Fitnessstudio gehen wollen. Kaum war der Heißhunger wieder stärker (was übrigens eine normale Konsequenz einer Diät ist), konnten wir die Essregeln nicht mehr einhalten. Mit dem 1. Fressanfall war dann meistens auch das Fitnessstudio Geschichte.
Statt Salat und Laufband waren es dann wieder Schokolade und Sofa. Scham- und Schuldgefühle machten sich breit, was unsere Lust auf Süßigkeiten oder Herzhaftem nur wieder verstärkten.
Sport und Bewegung wurden so also zu etwas Unangenehmen und unser Gehirn legte es unter "unangenehm" ab.
Beim nächsten Arztbesuch bekamen wir dann wieder den mahnenden Zeigefinger zu sehen: "Sie sollten sich wirklich mehr bewegen, wenn sie abnehmen wollen!" Auf den erhobenen Zeigefinger reagiert übrigens meistens das rebellische Kind in uns, wie ich es in Essgrund 3 im "Ja-Ja-Effekt®" beschreibe. Wir werden trotzig und wollen uns erst recht nicht mehr bewegen.
Aber Bewegung ist essenziell für ein gesundes Leben, und es ist möglich, eine positive Beziehung dazu zu entwickeln.
In dieser Checkliste habe ich die 3 Tipps für dich zusammengefasst und dir die 24 Punkte Anleitung aus dem Binge Eating gegeben:
4 Gründe, warum wir uns nicht bewegen wollen
Das Thema Bewegung ist mit Scham-, Schuld-, und Versagensgefühlen behaftet.
Unser Innerer Kritiker macht uns so viel Druck, dass unserer Innerer Rebell anspringt.
Wir setzen uns zu hohe Ziele und starten dann gar nicht erst.
Unsere Hormone sind unausgeglichen und bremsen unsere Lust an Bewegung.
3 Tipps für freudvolle Bewegung bei Adipositas
1. Der innere Schweinehund heißt Insulin
Unsere Hormone spielen eine wichtige Rolle in unserem Verlangen nach Bewegung und unserem Essverhalten. Hohe Insulinspiegel können die Lust auf Bewegung hemmen, da sie die Wirkung von Leptin, dem Sättigungshormon, blockieren. Um Insulin zu senken, ist es hilfreich, Stress und Blutzuckerspitzen zu vermeiden und die Gründe für das zwanghafte Essen an der Basis anzugehen (wie wir es in unserem Coaching tun). Solange Essen Bewältigungsstrategie ist, wird sich unser Essverhalten und unsere Gesundheit nicht verbessern!
2. Setze auf natürliche Bewegung
Anstatt dich zu zwingen, ins Fitnessstudio zu gehen, versuche, natürliche Bewegung in deinen Alltag zu integrieren. Nimm die Treppe statt des Aufzugs, geh zu Fuß einkaufen, oder steig eine Haltestelle früher aus dem Bus aus. Verabrede dich auf einen Kaffee mit einer Freundin oder gehe Schaufenster-Bummeln, auch das ist Bewegung.
Diese kleinen Veränderungen können deine körperliche Aktivität steigern und helfen, deinen Blutzucker und Insulinspiegel zu regulieren. Leichte Bewegung senkt den Blutzucker und somit auch den Insulinspiegel. Auch das Abwaschen nach dem Essen vermindert eine Blutzuckerspitze. Seit ich das weiß, wasche ich gerne ab.
Meine Mutter ist 71 und fitter als ich. Im Frühling sind wir zusammen gereist und ich stellte fest, dass sie jede Treppe der Rolltreppe vorzog. Sie ist keine Sportskanone; sie baut Alltagsbewegung ein.
In den sogenannten "blauen Zonen" der Welt, wo Menschen überdurchschnittlich alt werden, sind die Bewohner durch natürliche Bewegung aktiv. Sie arbeiten im Garten, gehen tanzen oder bewegen sich in ihrem Alltag viel, ohne sich auf anstrengende Workouts zu konzentrieren. Bis ins hohe Alter gehen sie einer Arbeit nach und haben Hobbies. Dieses aktive Leben trägt zu ihrer Gesundheit und Langlebigkeit bei.
Also, gib dir einen Schulterklopf, wenn du eine Treppe genommen hast, zu Fuß unterwegs warst, im Garten Unkraut gezupft hast oder den Abwasch erledigt; es zählt!
3. Finde Freude an der Bewegung
Bewegung sollte Spaß machen und keine Pflicht sein. Finde eine Aktivität, die dir Freude bereitet – sei es Tanzen, Schwimmen oder ein Spaziergang im Park. Wichtig ist, dass du dich dabei wohlfühlst und es dich nicht stresst. So schüttet das Gehirn Dopamin aus, was gut für die Gesundheit ist und sogar Heißhunger dämpfen kann.
Sobald Bewegung (emotional) stresst, ist sie ungesund; vor allem durch den Druck oder die Schuld- und Schamgefühle danach. Der Körper wird mit Adrenalin und Cortisol geflutet, was wiederum unseren Insulinspiegel erhöht.
Bonus-Tipp: Bewege dich in der Gruppe
Gemeinsame Aktivitäten in der Gruppe können motivierend sein. Ob du an einem Tanzkurs oder einer Walking-Gruppe teilnimmst – die soziale Interaktion kann dazu beitragen, dass du regelmäßig aktiv bleibst und gleichzeitig neue Freundschaften knüpfst.
Wir sind Säugetiere und unser Gehirn braucht die Interaktion mit anderen Menschen. Darum funktioniert auch unser Gruppen-Coaching so gut. Bei jedem freundlichen Austausch wird Oxytocin ausgeschüttet, das Bindungshormon. Oxytocin ist auch ein Appetitzügler, übrigens.
Fazit
Der Weg zur Überwindung von Binge Eating Disorder und der Schaffung eines gesunden Verhältnisses zu Körper und Essen ist nicht einfach, aber er ist machbar. Nadine Pulver zeigt, dass es möglich ist, Frieden mit dem Essen zu finden und Essanfälle zu stoppen, indem man Selbstfürsorge und Selbstliebe aufbaut. Ihr Ansatz betont die Bedeutung von Psychologie und sozialer Unterstützung, um ein freies Essverhalten zu entwickeln.
Wenn du mehr über Nadines Erfahrungen und ihren Ansatz zur Heilung erfahren möchtest, könnte ihr Buch "Ja-Ja-Effekt" eine wertvolle Ressource sein. Es bietet nicht nur persönliche Einblicke, sondern auch praktische Tipps für alle, die ihre Essanfälle stoppen und ein gesundes Verhältnis zu Essen und Körper aufbauen möchten.
Ist Bewegung für dich eine Herausforderung?
0%😥Ja, ich muss mich aufraffen
0%😊Nein, ich bewege mich gerne und es fällt mir leicht
0%😁Mal so mal so
Hi, ich bin Nadine Pulver...
...ich habe selbst 25 Jahre lang unter Binge Eating gelitten. In der Zeit nahm ich total 110 kg ab und 165 kg wieder zu.
Weil ich keine Hilfe fand und den täglichen Kampf mit Essen nicht mehr aushielt, entschied ich mich, 2 Jahre Ernährungspsychologie zu studieren und ganzheitliche Ernährungsberaterin zu werden.
Während meiner Ausbildung hatte ich die 8 Essgründe des Ja-Ja-Effekt® entwickelt und mich aus der Esssucht befreit. In meinem Buch kannst du sie nachlesen: Hier Probelesen
Seit 2017 helfe ich Emotionalen Essern und Esssüchtigen erfolgreich aus dem Kampf auszusteigen und statt dem Jo-Jo-Effekt, den Ja-Ja-Effekt® zu leben:
Ja zum Essen!
Ja zum Körper!
Ja zum Traumleben!
Nadine Pulver, ganzheitliche Ernährungsberaterin (IKP), Binge Eating Expertin und Autorin vom "Ja-Ja-Effekt®"
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